Heißluftsterilisatoren vs. Dampfsterilisatoren

Was ist der Unterschied zwischen Heißluftsterilisatoren und Dampfsterilisatoren?

  • Heißluftsterilisatoren verwenden heiße Luft, um Gegenstände zu sterilisieren. Sie arbeiten bei höheren Temperaturen als Dampfsterilisatoren.
    Sie können wirksam zur Sterilisation sein, einige Mikroorganismen könnten bei den niedrigeren Temperaturen jedoch überleben.
    Heißlufterstilisatoren werden häufig in Laboren für Glaswaren und Metallinstrumente verwendet.

  • Dampfsterilisatoren nutzen Dampf, um Gegenstände zu sterilisieren. Sie arbeiten bei niedrigeren Temperaturen, was schonender für bestimmte Materialien sein kann.
    In der Regel sind sie effektiver, da Dampf eine bessere Wärmeübertragung ermöglicht und somit eine gründlichere Sterilisation gewährleistet.
    Dampfsterilisatoren sind in medizinischen Einrichtungen weit verbreitet, insbesondere für Instrumente und Ausrüstungen, die Hitze empfindlich sind.

In der medizinischen Praxis wird die Zulässigkeit der Heißluft-Sterilisation zunehmend kritisch betrachtet. Obwohl dieses Verfahren anerkannt ist, wenn die Geräte eine mechanische Luftbewegung aufweisen, erfüllt es nicht alle Anforderungen für die Sterilisation von 'kritischen' Medizinprodukten.

Die Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV) verweist in § 4 Abs. 2 auf die Einhaltung der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Hygiene bei der Aufbereitung von Medizinprodukten. Gemäß Punkt 2.2.4 bevorzugt das RKI thermische Sterilisationsverfahren mit Sattdampf (bei 121 °C oder 134 °C) aufgrund ihrer zuverlässigeren Wirksamkeit.

Die Anwendung von Heißluft-Sterilisation ist nicht explizit verboten, jedoch können RKI-Anforderungen, insbesondere zur Dokumentation und Freigabe, mit Heißluftsterilisatoren nur bedingt erfüllt werden. Eine Risikobewertung gemäß RKI-Empfehlung ist für Arztpraxen erforderlich, und bei der Aufbereitung von 'kritischen' Medizinprodukten empfiehlt das RKI die Verwendung von Dampfsterilisatoren (Autoklaven).

Die MPBetreibVO (§ 4.2) fordert die Aufbereitung von Medizinprodukten unter Berücksichtigung der Herstellerangaben mit geeigneten validierten Verfahren. Die genaue Definition eines 'validierten Verfahrens' ist nicht eindeutig, aber einige Experten interpretieren es als automatische Dokumentation der Sterilisationsvorgänge, während andere es als reproduzierbares und fehlerresistentes Verfahren verstehen.

Die Verantwortung für die Aufbereitung liegt beim Betreiber des Sterilisators, der eine praxisindividuelle Risikobewertung durchführen muss, um das geeignete Verfahren für die Sterilisation zu wählen.

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